Was ist LGV?

Das Lymphogranuloma venereum (LGV) wird durch Chlamydia trachomatis Typen L1–3 verursacht. Diese Erkrankung wurde jahrelang in Europa nicht mehr gesehen. Sie kommt in Afrika, Asien, Südamerika und Teilen der Karibik häufig vor. In den letzten Jahren werden diese Infektionen in den USA und Europa aber auch in der Schweiz wieder häufiger diagnostiziert, v.a. bei Männern, die mit Männern Sex haben. Sextouristen, sowie in Übersee stationierte Soldaten, Matrosen und anderweitig tätige haben die LGV-Chlamydien wieder eingeschleppt. Nicht selten sind HIV-infizierte Männer betroffen, welche an Enddarminfektionen leiden. Unterdessen werden auch in Mitteleuropa wieder ab und zu Heterosexuelle mit LGV diagnostiziert. Die Infektion tritt auch ohne Symptome auf, insbesondere bei Frauen.

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Lymphogranoloma venerum:
Stark vergrösserte, weiche, entzündete Lymphknoten in der Leistengegend.

Übertragung

Sexuelle Übertragung. Mutter-Kind Übertragung. Sexuelle Kontakte von Schleimhaut mit Körperflüssigkeiten, die mit LGV-Chlamydien infiziert sind.

Diagnose

Nachweis des Erregers im Abstrich oder durch eine Blutuntersuchung.Antigennachweis (PCR), evt. Antikörpernachweis.

Inkubationszeit

1-3 Woche(n)

Behandlung

Heilung mit Antibiotika. Partnerbehandlung mit Antibiotika notwendig. Es gibt keine Impfung dafür.

Prävention

Der Chlamydien-Status ist der erste präventive Schritt. Bei einer Infektion ist eine antibiotische Behandlung des Infizierten notwendig, zumeist auch die Behandlung des Partners. Bei Risikokontakten vermindern Kondome das Risiko, schliessen es aber nicht aus.

Krankheitsverlauf

3 Tage bis 3 Wochen nach der Ansteckung treten genital, anal oder oral scharf begrenzte kleine Geschwüre auf, die  nach 10–14 Tagen spontan abheilen und wegen fehlenden Schmerzen oft übersehen werden. Von der Eintrittspforte (Genital, Anal und oral) gelangen die Bakterien über die Lymphbahnen in die regionalen Lymphknoten. Erst die Schwellung der Lymphknoten im Leistenbereich (bis zur Faustgrösse) führt die Patienten zum Arzt. Probleme entstehen vor allem, wenn Lymphknoten nach aussen aufbrechen (Fisteln) oder innere Vernarbungen auftreten. Nur bei 30% der Männer treten die beschriebenen Symptome auf. Ohne Symptome verläuft die Infektion bei den anderen 70% der Männer und praktisch allen Frauen.