Was ist Hepatitis B?

Hepatitis B ist ein äusserst ansteckendes Virus, das eine Leberentzündung hervorruft. Es wird hauptsächlich beim Sex übertragen. Einen sicheren Schutz vor Hepatitis B bietet eine Impfung.

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Hepatitis B-Virus (HBV)
Quelle: CDC, USA

Was sind die Symptome von Hepatitis B?

Die akute Hepatitis B kann ohne Beschwerden, mit einer Gelbsucht oder in seltenen Fällen tödlich verlaufen. Die Inkubationszeit liegt bei einem bis sechs Monaten.

  • Ein Drittel der Infizierten zeigt grippeähnliche Beschwerden
  • Ein Drittel entwickelt eine Gelbfärbung von Haut und Augen («Gelbsucht»), begleitet von hellem Stuhl und dunklem Urin
  • Ein Drittel zeigt keine Symptome, ist aber trotzdem hoch ansteckend.

Wie wird Hepatitis B übertragen?

  • Durch alle Körperflüssigkeiten, vor allem beim Sex
  • Von infizierten Müttern aufs Kind
  • Durch nicht steriles Werkzeug, etwa bei Tätowierungen oder Piercings
  • Durch Tausch von infizierten Spritzen
  • Durch Verwechslung von Zahnbürsten, Tauschen von Rasierapparaten oder Nagelscheren etc.

Wie wird Hepatitis B diagnostiziert?

Durch einen Bluttest.

Wie wird Hepatitis B behandelt?

In 90 Prozent der Fälle heilt Hepatitis B nach 2 bis 6 Wochen von selbst aus. Sie wird  nicht behandelt. Bei chronischer Erkrankung helfen antivirale Medikamente. Wer einmal erkrankt war, ist lebenslang immun.

Müssen sich auch Partner behandeln lassen?

Partner oder Familienmitglieder sollten sich testen und impfen lassen. Bis eine Hepatitis B ganz geheilt ist, bleibt der Kranke weiter ansteckend.

Wie kann ich mich schützen?

  • Eine Impfung wird für Personen jeden Alters empfohlen
  • Durch Verwendung von Kondomen bei Anal-, Vaginal- und Oral-Verkehr verringern Sie das Risiko einer Ansteckung
  • Gehen Sie bei Symptomen unverzüglich zum Arzt und lassen Sie sich testen
  • Wenn Sie mehrere Sexpartner oder Sexpartnerinnen haben, sollten Sie sich einmal im Jahr auf sexuell übertragbare Infektionen untersuchen lassen

Geschichte aus dem Leben

Stefan, 19, Lehrling

«Ich habe seit Monaten einen festen Freund. Das Virus muss ich früher aufgelesen haben. Trotz Kondom.»

Der 19-jährige extrovertierte Stefan macht eine kaufmännische Lehre und wohnt noch bei seinen Eltern. Vor einem Jahr wurde ihm plötzlich schlecht. Er hatte kaum noch Appetit. Dann bemerkte er, dass sein Urin dunkler war als sonst. Sein 28-jähriger Freund Joel machte ihn auf seine gelblichen Augen aufmerksam, den gelblichen Ton seiner Haut und schickte ihn zum Arzt. Dieser fragte Stefan nach Alkohol, Drogen und Reisen in die Dritte Welt. Er untersuchte ihn und nahm Blut ab. Bei der zweiten Konsultation stand die Diagnose fest: Hepatitis B oder Gelbsucht.

Stefan outete sich: «Ich habe seit drei Monaten einen Freund, Joel. Wir haben beim Analverkehr meist Kondome verwendet, beim Oralsex nur selten. Mein Freund ist aber geimpft. Ich muss das Virus also bei einer früheren Affäre aufgelesen haben. Und das, obwohl ich immer Kondome nahm.» Davon war auch der Hausarzt überzeugt. Er meinte, es würde reichen, wenn über die Hände oder Sexspielzeug infiziertes Sperma auf Stefans Schleimhäute gekommen wäre. Die Gelbsucht gehe ohne Therapie vorbei, erklärte der Arzt. Aber er solle vorläufig keinen Sex haben, weil er mindestens zwei Monate stark ansteckend sei.