Was ist HIV/Aids?

HIV ist ein Virus, das sexuell übertragen wird, weshalb es zu den sexuell übertragbaren Infektionen (STI) gezählt wird. Ein HIV-Infizierte ist mit dem HIV-Virus angesteckt und wird auch als HIV-positiv bezeichnet, weil der HIV-Test positiv ausfällt.

Das HI-Virus zerstört langsam aber sicher das Abwehrsystem des Menschen, meist im Laufe von vielen Jahr. Dadurch kann es seine Aufgabe, die Abwehr von Krankheitserregern und Krebszellen, immer weniger erfüllen und führt zum tödlichen Endstadium Aids. Heute gibt es die HIV-Medikamente auch ART (antiretrovirale Therapie) genannt, weshalb HIV-infizierte Menschen eine beinahe normale Lebensdauer und Lebensqualität haben können. Allerdings ist sie noch nicht geheilt werden, da die Viren in einigen Körperzellen von dem Abwehrsystem nicht erkannt werden und überleben. Es gibt noch keine Impfung.

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Der Verlauf der HIV-Infektion?

Eine unbehandelte HIV-Infektion verläuft in drei Stadien: Die Dauer dieser Stadien variiert von Mensch zu Mensch. Deshalb dauert es zwischen wenigen Monaten und fünfzehn Jahren bis erste ernste Symptome auftreten. HIV kann das Gehirn, die Keimdrüsen, die Nieren und das Herz direkt schädigen.

1.      Stadium: In den ersten Wochen nach der Ansteckung steigt die Virenmenge im Blut sehr schnell an. Aus diesem Grunde ist dann die Übertragungsgefahr sehr hoch und somit eine frühe Diagnose wichtig. Typische Symptome gleichen einer Erkältung oder einer leichten Grippe: Fieber, Hautausschlag, Müdigkeit, Kopfschmerzen usw., weshalb häufig der Zusammenhang mit einer HIV-Ansteckung nicht erkannt wird. Bei zwei Dritteln treten in diesem Stadium gar keine Symptome auf.
2.      Stadium: Die HI-Viren schwächen das Immunsystem immer stärker. Hauterkrankungen, andauernde Lymphknotenschwellungen oder starker Nachtschweiss sind typische Symptome.
3.      Stadium: Aids Infizierte sind von lebensbedrohlichen Infektionen oder Krebs gekennzeichnet. Nach dem Ausbruch von Aids leben HIV-Infizierte ohne Behandlung noch wenige Monate bis drei Jahre.

Wie wird das HI-Virus übertragen?

Eine Ansteckung kann erfolgen, wenn virenhaltige Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Vaginalsekret in den Körper des anderen eindringen.:

  •          Ungeschützter Geschlechtsverkehr übertragen.
  •          Spritzentausch beim Drogenkonsum birgt ein hohes Risiko.
  •          Eine Mutter kann das HIV-Virus bei der Geburt oder dem Stillen aufs Kind übertragen.

Keine Ansteckungsgefahr besteht bei alltäglichen Kontakten: etwa über die Luft durch Husten, beim Küssen und Umarmen sowie durch gemeinsames Benutzen von Toiletten oder Geschirr.

Wie wird die HIV-Infektion diagnostiziert?

Die HIV-Infektion kann nur mit einem HIV-Test nachgewiesen werden. Weil bei zwei Dritteln am Anfang keine Krankheitszeichen auftreten oder die grippeähnlichen Symptome von selbst wieder verschwinden, wird eine frische HIV-Infektion leicht übersehen.

Auch im zweiten und dritten Stadium gibt es kaum HIV- oder aidsspezifische Krankheitszeichen, die eine HIV-Infektion beweisen.

Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt deshalb generell bei Symptomen einer Grippe oder am Anfang einer neuen Beziehung einen HIV-Test.

Die Diagnose kann nur ein HIV-Test beweist eine HIV-Infektion.

Behandlung

Die HIV-Infektion kann mit einer antiretroviralen Therapie (ART) behandelt werden. ART unterstützt das Immunsystem, so dass bei einer wirksamen Therapie über Jahrzehnte keine Krankheiten entstehen. Allerdings kann ART die HIV-Infektion nicht heilen. Der HIV-Infizierte bleibt lebenslang Virusträger und muss lebenslang Medikamente einnehmen.
Mit den heutigen Therapiemöglichkeiten haben HIV-positive Menschen praktisch eine durchschnittliche Lebenserwartung mit guter Lebensqualität. Nehmen sie die verordneten Medikamente zuverlässig ein, so sind die HI-Viren im Blut nicht mehr nachweisbar. So wird das Immunsystem geschützt und der HIV-Träger ist grundsätzlich nicht mehr ansteckend. Sie können also ungeschützten Sex haben, ohne zu befürchten, dass sie ihren Partner anstecken. Vor der Ansteckung mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen die HIV-Medikamente jedoch nicht. Ausserhalb einer festen Partnerschaft muss der HIV-positive konsequent Kondome anwenden, in erster Linie als Schutz vor eine Ansteckung mit anderen HI-Virenstämmen oder einer anderen STI.

Prävention

Safer-Sex-Regeln

  • Kondomanwendung bei Vaginal- Anal und Oralsex
  • Konsequente korrekte Anwendung von Kondomen schützen bei Anal-, Vaginal- und Oral-Verkehr. Bei Anwendungsfehlern besteht das Risiko einer Ansteckung.

Testen

  • Kenne Deinen HIV- und STI-Status
  • Infos unter Lass Dich Testen: https://www.lassdichtesten.ch/
  • Den eigenen HIV- und STI Status und den des Partners zu wissen, ist eine wichtige Voraussetzung der HIV-Prävention.
  • Gehen Sie bei HIV-Symptomen einer HIV-Infektion unverzüglich zum Arzt und lassen Sie sich testen.
  • Bei Risikoverhalten ist ein Home-Test eine gute Alternative
  • Lassen sie sich nach Risikosituationen testen.
  • Wenn Sie mehrere Sexpartner oder Sexpartnerinnen haben, sollten Sie sich einmal im Jahr auf sexuell übertragbare Infektionen untersuchen lassen.
  • Häufiger Partnerwechsel erhöht das Ansteckungsrisiko, während es eine Verringerung der Anzahl Partner vermindert.
  • Unter Drogen oder durch Alkoholkonsum steigt oft das Risikoverhalten. Sex ohne Drogen und ohne Alkohol ist erlebnisreicher und sicherer.

 

HIV-positiv ohne Infektionsrisiko

Eine wirksame HIV-Behandlung (ART) schützt nicht nur vor dem Fortschreiten einer HIV-Infektion, sondern  HIV-positive Menschen sind grundsätzlich nicht mehr ansteckend, wenn HIV im Blut nicht mehr nachgewiesen werden kann.

 

Partnerinformation ist unerlässlich

«Du kannst es nicht ewig verstecken. Sag es, wie du willst, aber sag es!». So fordert das Bundesamt Menschen mit einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) auf, ihre Sexualpartner zu informieren. Für Menschen mit HIV ist es wichtig zu wissen, wenn der Partner eine andere sexuell übertragbare Infektion hat.

Verschiedene sexuelle übertragbare Infektionen können zu einer HI-Virenvermehrung führen. Dadurch kann das Fortschreiten der HIV-Infektion gefördert werden und sie können trotz ART wieder ansteckend werden. Die Ansteckung mit anderen HI-Virenstämme können zu Resistenzen von HIV-Medikamenten führen. Deshalb ist es für beide Partner wichtig ihren HIV- und STI-Status zu kennen und den Partner darüber zu informieren.

 

Notfall – PEP

Hatten Sie ungeschützten vaginalen oder analen Sexualverkehr  mit einer Person, von der Sie den Teststatus respektive nicht wissen, ob sie unter einer wirksamen HIV-Behandlung ist?

Nach einer Risikosituation kann eine PEP (HIV-Postexpositionsprophylaxe) verschrieben werden. Wichtig ist, dass Sie so schnell wie möglich Ihr Risiko abklären und sich beraten lassen.

Falls es zu einer Hochrisikosituation gekommen ist, suchen Sie so schnell wie möglich – nicht später als 48 Stunden danach – den nächsten Arzt oder die nächste Ärztin, die Infektiologie in einem Krankenhaus oder eine Notfallpraxis auf.

 

Die HIV-PrEP

Die PrEP bezeichnet den Einsatz antiviraler Medikamente, die effektiv vor einer HIV-Infektion schützen. Anders als die Post-Expositionsprophylaxe (PEP) wird die PrEP nicht erst nach einer HIV-Risikosituation angewendet, sondern muss bereits vor und nach einer möglichen HIV-Exposition eingenommen werden. Bei korrekter Anwendung zeigt sie bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), eine Wirksamkeit von 99%. Entscheidend ist hier die Einhaltung der Verordnung der Medikamente.

Bei Personen die bei wechselnden Sexualpartnerinnen nicht immer konsequent Kondome anwenden, kann die PrEP eine wirksame Alternative für den Schutz vor dem HI-Virus darstellen.

 

Coronavirus und HIV

Menschen mit einer HIV-Infektion sind keine per se keine speziell gefährdeten Personen, wenn sie angemessen mit einer antiretroviralen Therapie behandelt werden (mehr als 200 CD4/mm3). Für sie gelten die gleichen Vorsichtsmassnahmen wie für alle Menschen:

Zu den besonders gefährdeten Personen zählt die Medizin: Menschen

  • über 65 Jahre alt sind,
  • Bluthochdruck oder Diabetes haben,
  • an chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden,
  • chronische Atemwegserkrankungen haben,
  • aufgrund von Krebs eine medizinische Behandlung erhalten
  • oder ein durch Erkrankungen oder Therapien geschwächtes Immunsystem haben.

Weitere Informationen erhalten Sie vom: Bundesamt für Gesundheit

Mai 22/Ap 

Wie kann ich mich schützen?

Konsequente korrekte Anwendung von Kondomen schützen bei Anal-, Vaginal- und Oral-Verkehr. Bei Anwendungsfehlern besteht das Risiko einer Ansteckung. Den eigenen HIV- und STI Status und den des Partners zu wissen, ist eine wichtige Voraussetzung der HIV-Prävention.
Gehen Sie bei HIV-Symptomen einer HIV-Infektion unverzüglich zum Arzt und lassen Sie sich testen.
Lassen sie sich nach Risikosituationen testen.
Wenn Sie mehrere Sexpartner oder Sexpartnerinnen haben, sollten Sie sich einmal im Jahr auf sexuell übertragbare Infektionen untersuchen lassen.
Häufiger Partnerwechsel erhöht das Ansteckungsrisiko, während es eine Verringerung der Anzahl Partner vermindert.
Unter Drogen oder durch Alkoholkonsum steigt oft das Risikoverhalten. Sex ohne Drogen und ohne Alkohol ist erlebnisreicher und sicherer.

April 19/Ap

Geschichte aus dem Leben

Andy, 32, Baumeister

«Wenn mich eine Frau zu schnell zum Sex drängt, breche ich die Beziehung ab. Ich brauche Zeit, um Vertrauen zu gewinnen.»
«Ich heisse Andy, bin 32, Baumeister und HIV-positiv. Heute geht es mir wieder besser. Von den Medikamenten merke ich nichts. Vor einer Weile bekam ich wieder Lust auf Sex und sehnte mich nach einer Beziehung. Ich nahm Kontakt mit meiner Ex auf. Aber die hatte bereits einen neuen Freund. So musste ich nach einer neuen Freundin Ausschau halten. Ich meldete mich bei einer Internetplattform an. Dort erwähnte ich nichts von meiner Infektion. Ich wollte zuerst eine Frau kennenlernen, und wenn sie mir gefiel, dann würde ich mit ihr über HIV sprechen. Schliesslich machte ich Bekanntschaft mit einigen Damen. Drängte mich eine Frau zu schnell zum Sex, brach ich die Beziehung ab. Ich konnte einfach nicht mit ihr über HIV sprechen, bevor ich nicht Vertrauen empfand – und dafür brauche ich Zeit. Insofern bin ich vorsichtiger geworden.»