Hepatitis C

Häufigkeit

Hepatitis C wird durch das Hepatitis C-Virus (HCV) verursacht. In der Schweiz leben etwa 40’000 Personen mit einer Hepatitis-C-Infektion. Insgesamt werden jährlich ca. 1500 neue Hepatitis-C-Diagnosen dem BAG gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Fälle von akuter Hepatitis C ist seit 1992 mit 50 bis 65 Fällen pro Jahr gleichbleibend. Die wirkliche Zahl neuer Fälle dürfte viel höher sein. Nur etwa ein Drittel der Infizierten weiss von ihrer Infektion, da häufig Jahrelang keine spezifischen Beschwerden auftreten. So wird die Infektion häufig nicht diagnostiziert wird.  In Industrieländern sterben mehr Menschen an einer Hepatitis-C-Infektion als an HIV. In der Schweiz sind es etwa fünf Mal mehr Menschen, die an den Folgen einer Hepatitis C sterben als an HIV.

Übertragung

Die Übertragung des HCV erfolgt zu meist über das Blut, wie beim Spritzentausch bei Drogenabhängigen Menschen, bei ungenügend steril durchgeführten Tattoos, Piercings oder Pedicure, bei Bluttransfusionen oder operativen Eingriffen in Ländern mit niedrigen hygienischen Standards und von der Mutter auf das Kind. Das HCV ist durch Geschlechtsverkehr schwer übertragbar, viel schwieriger als das HI-Virus.

Hepatitis-C-Test

Die Diagnose kann nur mit einem Hepatitis C-Test gestellt werden. Der Hepatitis-C-Suchtest basiert auf dem Nachweis von Antikörpern, die das Immunsystem gegen das Virus erzeugt. Hepatitis-C-Antikörper sind nach einer Ansteckung lebenslänglich vorhanden, also nach einer Eliminierung der Viren im Körper. Deshalb wird das Blut weiter auf das Vorhandensein von Viren getestet. Erst mit dem Nachweis von HC-Viren ist das Vorliegen einer chronischen Hepatitis-C-Infektion nachgewiesen. Virus- oder Antikörpernachweis im Blut.

Diagnostische Lücke: Antikörper können 8 Wochen nach der Ansteckung festgestellt werden. Das Virus selbst kann schon nach wenigen Tagen nachgewiesen werden.

Prävention

Kondome reduzieren das Ansteckungsrisiko bei sexuellen Übertragungen. Kein Austausch von Spritzen verhindert eine Ansteckung. Auf die Verwendung von Zahnbürsten, Rasierklingen und Nagelscheren von Hepatitis-C-Infizierten soll verzichtet wird. Es ist ratsam, Tätowierungen oder Piercings nur von Tattoo-Studios vornehmen zu lassen, welche die vorgeschriebenen Hygienestandards einhalten.

  • HIV-Infizierte dürfen kein Blut spenden.
  • Partnerinformation ist eine Selbstverständlichkeit.
  • Hepatitis-C-Test bei Risken.

 

Krankheitsverlauf

Die akute Hepatitis C: Bis die ersten Beschwerden auftreten können, dauert es zwei Wochen bis sechs Monate. Bei 80 Prozent der Infizierten treten nach der Ansteckung aber keine Symptome. Akute Symptome von Hepatitis C können Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, dunkler Urin, graufarbener Stuhl, Gelenkschmerzen und Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und der Augen) sein. Tritt bis 6 Monate nach Ansteckung keine Ausheilung auf, geht die akute in eine chronische Infektion über. Im Durchschnitt 6–7 Wochen.

Die chronische Hepatitis C: Tritt bis 6 Monate nach Ansteckung keine Ausheilung auf, geht die akute in eine chronische Infektion über. Nur bei 20 Prozent aller Infizierten heilt die Hepatitis C spontan aus. In 80% der HCV-Infizierte entwickelt sich eine chronische Infektion.

Das häufigste Symptom einer chronischen Hepatitis C ist Müdigkeit, die eine starke Einschränkung der Lebensqualität zur Folge haben kann. Zudem kommt es relativ häufig zu Gelenkschmerzen, Schmerzen in der rechten, oberen Bauchhälfte sowie Konzentrationsschwierigkeiten und eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Die unspezifischen Symptome treten oft schleichend auf. Viele Betroffene erahnen nicht, dass diese aufgrund einer Hepatitis C-Infektion zustande kommen. Bei 25 Prozent entwickelt sich eine Leberzirrhose und erhöhtes Risiko für Leberkrebs.

Unabhängig vom Leberschaden kann Hepatitis C auch andere Organe befallen. So haben Personen mit einer chronischen Hepatitis C ein erhöhtes Risiko für Diabetes (Zuckerkrankheit), Gefässverkalkung, die zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt führen können, und zu bösartigem Lymphdrüsenkrebs oder chronische Nierenleiden.

Behandlung

Bei der akuten Infektion ist häufig keine medizinische Behandlung notwendig.

Eine chronische Hepatitis-C-Infektion ist heute grundsätzlich heilbar. Die heute erhältlichen antiviralen Medikamente sind wirksam und haben wenig Nebenwirkungen.

Mit einer rechtzeitigen erfolgreichen Therapie der chronischen Hepatitis-C-Erkrankung können sich die Organe wieder weitgehend erholen.

Eine Impfung ist nicht verfügbar.

April 19/Ap